Was ist die »Weide«?

Die »Weide« ist ein Ort des täglichen Gebets, der seit 2008 besteht und seit dem Herbst 2012 als Gebetshaus in Innsbruck geführt wird. Zweimal täglich gibt es offen zugängliche Zeiten eines entspannten Betens, die von verschiedensten Personen besucht werden: Alte und Junge, religiös Unerfahrene und entschiedene Christen, Katholiken und Zugehörige zu anderen Konfessionen, Arbeitslose und erfolgreiche Berufstätige, Integrierte und Obdachlose. Manche kommen selten, andere fast täglich. Manchmal sind nur wenige Besucher im Gebetsraum, manchmal viele. Über alle Grenzen verbindend wirkt eine Atmosphäre, die beruhigt und stärkt. Diese wohltuende Atmosphäre gründet darin, dass einige der Anwesenden – Leiter, Weide-Begleiter und einige Besucher – sich anbetend ganz auf Jesus Christus ausrichten und sich von seiner Gnade erfüllen lassen. Die Erfahrung von Geborgenheit und Glück, von Kräftigung und Liebe strömt auf die anderen Besucher über und führt auch sie in eine beglückende Gotteserfahrung.

Die Ausrichtung des Weide-Gebets ist christlich, kontemplativ und charismatisch. Dadurch, dass unterschiedlichste Menschen über gesellschaftliche Schranken hinweg zu den Füßen Jesu zusammenfinden, ist das Weide-Gebet auch sozial-integrativ ausgerichtet. Vgl. dazu den Text von Willibald Sandler zur Ausrichtung des Weide-Gebets.

Die »Weide« ist ...
  • ein Ort zum Eintauchen in Gottes Gegenwart 
  • Beten ohne jeden Leistungsdruck 
  • „Zu den Füßen Jesu“ – wie Maria, die Schwester Martas (Lk 10,39)
  • umarmt vom himmlischen Vater – wie der verlorene Sohn, egal wie viel im Leben schief gelaufen ist (Lk 15,20)

Wir wollen mit Jesus Zeit verbringen wie mit einem vertrauten Freund: So bin ich frei von jeder Anspannung, – nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus dem gewachsenen Vertrauen, dass ich geliebt bin und sein darf, wie ich bin. Daraus erwächst eine tiefe Entspannung und Gelassenheit. Es ist wunderschön, einfach in Gottes Gegenwart zu bleiben. Nicht mehr das Durchhalten im Gebet bereitet Mühe, sondern das Aufhören.

Dazu gibt es in den Gebetszeiten der Weide eine Atmosphäre von großer Bewegungsfreiheit. Du musst keinen fixen Sitzplatz und keine bestimmte Gebetshaltungen einhalten. Es gibt Stühle, Hocker, Gebetsschemel, Polster und Decken. Nimm dir, was du brauchst, und wechsle den Ort, wann du willst.

Der Ablauf ist nur grob festgelegt. Lieder, Gebete, Bibeltexte und Denkanstöße ergeben sich aus der Situation, in einem gemeinsamen Hören auf den Heiligen Geist. Wir beten darum, dass Jesus Christus mit seinem Heiligen Geist die Führung in der Gebetszeit übernimmt. Aber es gibt auch eine Leitung, die bei Bedarf lenkend eingreift, möglichst aus einem tiefen Hören auf Gottes Führung.

 


»Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. ... So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele“ (Mt 11,28). Wie ein liebender Vater sein Kind umarmt und mit Liebe beschenkt, so beschenkt Gott uns im Gebet. Lasst uns zum Hirten gehen, der seine Schafe beim Namen kennt und sie auf fette Weide führt. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.« (Joh 10,10)